Textrecherchen und Archivalienforschung
Gebäude, Skulpturen und Malereien geben nicht nur selbst Auskunft über ihre Geschichte und die ihrer Nutzer (Primärdokumente), sondern umgekehrt auch haben ihre Bildner und Erbauer schriftliche Zeugnisse ihrer Zeit hinterlassen (Sekundärdokumente).
Texte, Karten und Inschriften informieren über Funktion und Alter eines Bauwerks, über beteiligte Auftraggeber, Planer und Handwerker, Schwierigkeiten bei Kosten und Terminen sowie vor allem auch über konstruktive oder bauphysikalische Probleme, mit denen man sich teilweise bis heute konfrontiert sieht.
Das effiziente Sichten, Ordnen und Exzerpieren von Archivalien in teils überbordenden Sammlungen erfordert vom paläografisch geschulten Historiker nicht nur 'gewissenhaftes Querlesen' sondern auch einen Riecher für baurelevante Textpassagen.
Dabei ist es angesichts der oft kostengünstig nicht zu bewältigenden Aktenlage wichtig, die archivalisch gewonnenen Erkenntnisse von Anfang an mit denen der historisch-technischen Bauforschung zu verknüpfen bzw. umgekehrt zielführende Fragestellungen hinsichtlich der Quellenrecherche frühzeitig zu formulieren.